Krankheiten

Mir persönlich sind bei Seerosen nur sehr wenige richtige Krankheiten bekannt und bei allen handelt es sich um einen Befall durch verschiedene Pilze.

Leider stellen diese Krankheiten eine große Gefahr für den gesamten eigenen Seerosenbestand da. Sollte es erst einmal zu einem Befall gekommen sein, hilft oft nur noch die Isolation oder besser noch die Entsorgung der betroffenen Pflanzen.

Von daher ist die Vorbeugung besonders wichtig.

Dies erreicht man durch eine mehrwöchige Quarantäne neuer Pflanzen, einen geeigneten Standort und gesundes Wachstum der Pflanzen.

Pflanzen, die durch Nährstoffmangel, Schädlinge oder andere ungünstige Faktoren wie zu wenig Licht und ungünstiges Wetter gestresst sind, sind nachweislich anfälliger für diese Krankheiten. Auch die Nähe zu anderen anfälligen Gartenpflanzen und Kultursorten, wie zum Beispiel Tomaten, kann sich nachteilig für die Seerosen auswirken.

Blattfleckenkrankheit

Zum Beginn bilden sich kleine kreisrunde transparente Flecken auf den Schwimmblättern, welche mit der Zeit an Größe zunehmen, löchrig werden und gelbe Ränder bilden. An den befallenen Pflanzen sind mir auch schwarze streifenartige Flecken an den Blatt- und Blütenstielen aufgefallen. Ob diese mit der Krankheit in Zusammenhang stehen, ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt.

In meinem Bestand befinden sich zwei empfindlichere Seerosen, welche von dieser Krankheit befallen sind. Durch regelmäßiges entfernen befallener Blätter konnte ich die Pflanzen bisher 2 weitere Jahre nach Auftreten erster Symptome erhalten. Geheilt sind sie jedoch nicht und im Herbst nimmt der Befall witterungsbedingt meist stark zu. 
Seerose mit Blattfleckenkrankheit (Löcher mit gelb-braunen Rändern)

Stängelfäule

Die Stängelfäule ist bei mir die problematischste Pilzerkrankung an einigen Seerosen. Eingetragen wurden die Erreger (Pilzsporen) höchst wahrscheinlich durch andere Kulturpflanzen in der Kleingartenanlage, wie zum Beispiel von Tomaten oder durch zugekaufte bereits infizierte Seerosen.
Erste Anzeichen sind: sich an den seitlichen Rändern einrollende gesunde Schwimmblätter.
Mit fortschreitender Erkrankung wird ein auffällig verkürztes Längenwachstum der Schwimmplattstiele und Blütenstängel erkennbar. Diese erreichen oft nicht mehr die Wasseroberfläche und entrollen bzw. öffnen sich bereits unter Wasser.
Ist der Befall schon sehr stark fortgeschritten, verfärben sich die Blätter am Stielansatz und die Stiele am Rhizomansatz oft pech schwarz. Die Stiele lassen sich in diesem Stadium sehr leicht vom Rhizom lösen. Die Pflanze wird durch die Schädigung der Blätter zunehmend geschwächst, sodass sie spätestens den nächsten Winter oft nicht übersteht.
Tests mit verschiedenen Fungiziden haben bisher keine ausreichenden Erfolge gebracht. Lediglich durch optimale Wachstumsbedingungen konnten sich schnell verzweigende Sorten durch regelmäßiges Entfernen betroffener Rhizomspitzen und mehrfaches Umtopfen für längere Zeit am Leben erhalten werden.
Nicht alle Seerosensorten scheinen gleich empfindlich gegen diese Krankheit zu sein. Weiße Naturformen wirken zumindest bei mir resistenter, wo hingegen farbige Kreuzungen (vorallem gelbe Sorten) deutlich anfälliger sind.
Schwimmblatt mit Stängelfäule
Im Wachstum stecken gebliebenes Schwimmblatt mit Stängelfäule

Knollenfäule

Die Knollenfäule ist die vermutlich gefährlichste Seerosenkrankheit.

Anzeichen für Knollenfäule können faulige Stellen an Blättern sein, die häufig am Stielansatz beginnen und sich rasch ausbreiten. Das Rhizom ist weich, schwarz gefärbt und riecht übel.

Bei solchen Symptomen sollte man die Pflanzen sofort von anderen Seerosen isolieren, da sie sehr ansteckend zu sein scheint.

Bisher wurde ich drei mal mit dieser Krankheit konfrontiert:

Eine gesamte Aussaat an Jungpflanzen ist innerhalb kurzer Zeit eingegangen. Möglicherweise waren hier infizierte Samen die Ursache.

Durch eine neu zugekaufte infizierte Seerose, bei der die Infektion anfangs unerkannt blieb, da sie bereits eingetopf geliefert wurde und noch keines Umtopfens bedurfte, haben sich alle anderen Pflanzen im selben Kübel infiziert und sind innerhalb weniger Wochen eingegangen.

Bei einer anderen zugekauften infizierten Seerose wurde das alte Substrat komplett entfernt und die Infektion durch ein weiches stinkendes Rhizom rechtzeitig erkannt. Großzügiges Abschneiden des infizierten Bereiches, umtopfen in frisches Substrat und Quarantäne konnten die Pflanze retten und ein Übergreifen auf andere Pflanzen verhindern.

Jungpflanzen mit möglicher Knollenfäule